Software: CAD - Tutorial - Analyse - CAD-Modell

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Parametrisiertes CAD-Modell

In der Praxis würde man das bereits im Autodesk Inventor erstellte CAD-Modell der Biegefeder natürlich gleich als Grundlage für die Simulationen im Autodesk Fusion 360 nutzen:

  • Bevor man .ipt-Dateien im Fusion 360 öffnen kann, muss man sie vom lokalen PC in den eigenen Cloud-Bereich hochladen.
  • Im Rahmen dieser Übung werden wir zum Zwecke der Programm-Erkundung den kompletten Prozess der Bauteil-Modellierung im Fusion 360 selbst durchlaufen.
  • Das zu erstellende CAD-Modell der Biegefeder muss sowohl die individuelle optimale Nennmaß-Geometrie, als auch die zugehörigen Material-Parameter aus der vorherigen Übung erhalten. Nur dann sind die Ergebnisse der FEM-Simulationen mit den analytischen Ergebnissen direkt vergleichbar.

Projekt definieren

Auch innerhalb von Autodesk Fusion 360 findet jegliche Arbeit im Rahmen eines Projektes statt:

  • Projekte bieten in Fusion 360 einen Kontrollmechanismus, mit der man festlegen kann, wer auf bestimmte Informationen Zugriff hat. Sie sind grundsätzlich als sogenannte "Gruppenprojekte" organisiert, was im Prinzip dem Datenbank-orientierten, "Vault-Projekt" von Autodesk Inventor entspricht.
  • Software CAD - Tutorial - Fusion-Button - Gruppe Daten einblenden.gif "Gruppe Daten einblenden" ermöglicht den Zugriff auf die Projektverwaltung:
    Software CAD - Tutorial - Analyse - Fusion 360 - My First Project Daten.gif
  • Standardmäßig ist bereits ein Projekt Software CAD - Tutorial - Fusion-Icon - Projekt.gif "My First Projekt" mit dem Projekt-Ordner Software CAD - Tutorial - Fusion-Icon - Projektordner.gif "Master" angelegt.
  • Für jedes Projekt existiert eine Daten- und eine Personen-Verwaltung, was sich in den beiden Registerkarten widerspiegelt. Standardmäßig besitzt in einem Projekt natürlich der Nutzer selbst als Software CAD - Tutorial - Fusion-Icon - Moderator.gif "Moderator" volle Zugriffsrechte:
    Software CAD - Tutorial - Analyse - Fusion 360 - My First Project Personen.gif

Um für die aktuelle Übung ein neues Projekt anlegen zu können, muss man sich über das Symbol "<" (links oben) zur Liste seiner Projekte begeben:

Software CAD - Tutorial - Analyse - Fusion 360 - My First Project zur Projektliste.gif
  • Neben "My First Projekt" existieren dort bereits von Autodesk vordefinierten Beispiel- und Demo-Projekte:
    Software CAD - Tutorial - Analyse - Fusion 360 - Neues Projekt erstellen.gif
  • Wir erstellen ein neues Projekt und nennen es "Feder_xx" (mit Teilnehmer-Nr. xx=01...99).
  • Die Auswahl eines Projekt als aktuell aktives Projekt erfolgt durch Doppelklick. Danach befindet man sich wieder in der aktiven Projekt-Datengruppe:
    Software CAD - Tutorial - Analyse - Fusion 360 - Feder-Projekt Daten.gif
  • Für unser Projekt ist der standardmäßig angelegte Master-Ordner ausreichend, welcher noch keine Dateien enthält.

CAD-Modell innerhalb einer Konstruktion entwickeln

Software CAD - Tutorial - Analyse - Fusion 360 - Neue Konstruktion.gif

Im Datei-Menü Software CAD - Tutorial - Fusion-Button - Datei-Menue.gif wird grob zwischen Konstruktion und Zeichnung unterschieden. Am Anfang ist es nicht erforderlich, eine "neue Konstruktion" zu erstellen, weil eine solche bereits unter der Bezeichnung "Unbenannt" innerhalb eines neuen Projektes angelegt wurde. Es würde ansonsten nur eine zusätzliche "unbenannte" Konstruktionsdatei erstellt:

  • Konstruktion: repräsentiert den Konstruktionsprozess für Bauteile oder Baugruppen von der Aufgabenstellung bis zur Fertigungsvorbereitung.
  • Zeichnung: repräsentiert die Bestandteile von Zeichnungssätzen als heutzutage noch wichtiges Ergebnis von Konstruktionsprozessen.

Innerhalb einer Konstruktion werden in Abhängigkeit vom Bearbeitungszustand unterschiedliche Zielstellungen verfolgt (z.B. Modellieren, Simulieren, Fertigen):

  • Arbeitsbereiche organisieren die verfügbare Funktionalität in Abhängigkeit von den aktuellen Konstruktionszielen. Jeder Arbeitsbereich (im vertikalen Aufklapp-Menü) umfasst einen speziellen horizontalen Werkzeugkasten am oberen Rand:
    Software CAD - Tutorial - Analyse - Fusion 360 - Arbeitsbereiche.gif
    Software CAD - Tutorial - Analyse - Fusion 360 - Speichern Konstruktion.gif
  • So dient z.B. der Modell-Arbeitsbereich dem Erstellen mechanischer Konstruktionen, die hauptsächlich prismatische Geometrie enthalten. Dafür werden im Werkzeugkasten die benötigten Funktionen vom Skizzieren bis zum Fertigen zur Verfügung gestellt.
  • Wir speichern Software CAD - Tutorial - Fusion-Button - Datei Speichern.gif die noch unbenannte Konstruktion unter dem Namen "Feder_xx" (mit Teilnehmer-Nr. xx=01...99) in den Master-Ordner des Projektes.
  • Jedes Speichern erzeugt, beginnend mit der Version v1, eine neue Version vn der Konstruktion! Die aktuelle Version vi ist dem Datei-Namen nachgestellt:
    Software CAD - Tutorial - Analyse - Fusion 360 - Komponente aktivieren.gif
  • Hinweis: Nach Änderungen wird in regelmäßigen Abständen automatisch eine Wiederherstellungsdatei für den aktuellen Bearbeitungszustand erstellt, ohne dabei die zuvor manuell gespeicherte Version zu überschreiben.

Jede neue Konstruktion enthält standardmäßig bereits eine leere Komponente, welche dann den gleichen Namen besitzt, wie die Konstruktion (einschließlich Versionsnummer):

  • Komponente entspricht dem einzelnen "Bauteil" (wie es im Autodesk Inventor Verwendung findet), solange sie nicht selbst wieder Komponenten enthält:
    • In der deutschen Fusion-Version wird standardmäßig die Einheit mm verwendet.
    • Jede Komponente (hier ein "Bauteil") enthält ihr eigenes 3D-Ursprung-Koordinatensystem.
    • Eine Konstruktion kann beliebig viele Komponenten enthalten, dadurch wird die Konstruktion dann zur Baugruppe.
  • Körper sind im Fusion 360 das Äquivalent zu den "Volumen-Elementen" des Autodesk Inventor. Sie werden durch geometrische Operationen aus Skizzen erzeugt (z.B. Extrusion, Drehen).

Unsere Biegefeder besteht nur aus einem Körper, welcher durch Extrusion aus einer am Ursprung verankerten Rechteck-Skizze erstellt wird:

  1. Parameter definieren
    • Im Prinzip würde es ausreichen, wenn man bei der Modellbemaßung die optimierten Abmessungen direkt als Wert eingibt.
    • Um die Möglichkeiten von Fusion 360 zu erkunden, definieren wir in der Parameterliste die zugehörigen Benutzerparameter (mit Teilnehmer-Nr. xx=01..99):
      • L_xx = 60 mm (Länge)
      • b_xx = Optimalwert? (Breite)
      • t_xx = Optimalwert? (Dicke)
    • Werkzeug > Ändern > Parameter ändern öffnet den Dialog für die Liste der Parameter:
      Software CAD - Tutorial - Analyse - Fusion 360 - Benutzerparameter hinzufuegen.gif
    • Hinweis: die Genauigkeit der Werte wird auf 4 Ziffernstellen gerundet (was in Hinblick auf Fertigungsgenauigkeiten ausreichend ist)
    • Speichern Software CAD - Tutorial - Fusion-Button - Datei Speichern.gif des aktuellen Bearbeitungszustandes der Konstruktion erzeugt immer eine neue Version (hier v2). Diese sollte man mit einer sinnvollen Versionsbeschreibung versehen, damit man später bei Bedarf auf eine gewünschte Vorgängerversion zurückgreifen kann:
      Software CAD - Tutorial - Analyse - Fusion 360 - Benutzerparameter definiert Speichern.gif
  2. Skizze erstellen
    Software CAD - Tutorial - Analyse - Fusion 360 - Standardausrichtung Viewcube.gif
    • Die Lage des Bauteil-Modells sollte sich an der Standard-Ausrichtung des Viewcube orientieren, um Konflikte zwischen empfundener Bauteil-Orientierung und Bezeichnung der Ansichten zu vermeiden:
      1. Y-Achse - zeigt nach oben
      2. XZ-Ebene - sollte als Ausgangsebene (im Sinne einer "Grundfläche") für das Bauteil genutzt werden. Die Extrusion des Grundkörpers erfolgt dann in Y-Richtung (entspricht der "Höhe").
      3. "Vorne" - was man als "Ansicht von vorn" (Blick auf XY-Ebene) empfindet, sollte die Ausrichtung des Grund-Profils in der XZ-Ebene bestimmen (im Beispiel das "Rechteck").
    • Wir erstellen deshalb die erste Skizze in der XZ-Ebene des Ursprung-Systems:
      Software CAD - Tutorial - Analyse - Fusion 360 - Basis-Skizze in XZ-Ebene.gif
    • Danach befindet man sich im Skizzen-Modus, die zugehörige Skizzen-Palette kann in Größe und Position frei auf dem Desktop geändert werden:
      Software CAD - Tutorial - Analyse - Fusion 360 - Basis-Skizze Rechteck mit Mittelpunkt.gif
    • Die Skizze1 erscheint im Browser in einem Skizzen-Ordner und außerdem als erste Operation in der Zeitleiste.
  3. Basis-Profil skizzieren (Rechteck in Skizze1)
    • Am Mittelpunkt des Ursprung-Koordinatensystems platzieren wir den Mittelpunkt eines Rechtecks. Der Eckpunkt des Rechtecks bestimmt nur die Größe des gezeichneten Rechtecks, ohne diese Größe durch eine Skizzenbemaßung festzulegen.
    • Beim Ergänzen der Sizzenbemaßung wird zuerst die aktuelle Abmessung als Wert angezeigt. Diesen Wert muss man mit dem Namen des zugehörigen Benutzer-Parameters überschreiben.
    • Leider wird dazu nicht die komplette Parameter-Liste eingeblendet, sondern man muss zumindest den ersten Buchstaben des Parameters eingeben und kann dann eine Auswahl aus der eingeblendeten Liste tätigen:
      Software CAD - Tutorial - Analyse - Fusion 360 - Basis-Skizze Rechteck bemaszen mit Parameter.gif
    • Die parametrischen Bemaßungswerte sind durch ein vorangestelltes Funktionssymbol fx: gekennzeichnet. Bewegt man den Cursor über die Maßzahl, wird die zugehörige Gleichung eingeblendet (z.B. "d5=L_xx"):
      Software CAD - Tutorial - Analyse - Fusion 360 - Basis-Skizze Rechteck Parameter-Bemaszung.gif
    • In der Parameter-Liste wurden zugehörig zur Skizze1 im Beispiel die Modell-Parameter d5 und d6 ergänzt:
      Software CAD - Tutorial - Analyse - Fusion 360 - Basis-Skizze Rechteck Parameter-Liste.gif
  4. Basis-Körper erstellen (Extrusion Basis-Profil)
    • Die Extrusion soll symmetrisch zur Profilebene mit Angabe der Gesamthöhe in Form des Benutzer-Parameters t_xx erfolgen:
      Software CAD - Tutorial - Analyse - Fusion 360 - Basis-Skizze Extrusion Basis-Koerper.gif
    • Nach dem Vollenden der Extrusion wird automatisch der Skizzen-Modus beendet. Im Browser erscheint der erstellte Körper Body1 in einen Körper-Ordner, in der Zeitleiste findet man das "Erstellen der Extrusion" als zweite Operation:
      Software CAD - Tutorial - Analyse - Fusion 360 - Basis-Skizze Extrusion Basis-Koerper fertig.gif

       
  5. Material-Zuweisung
    • Nun muss der Körper unserer Komponente nur noch die gleichen Material-Parameter erhalten, wie sie in der vorherigen Übung für die Berechnungen im Autodesk Inventor benutzt wurden.
    • "Stahl, geschmiedet" besitzt dabei folgende relevanten Kenngrößen:
      • E-Modul = 2,1E+11 N/m²
      • Dichte = 7850 kg/m³
      • Streckgrenze = 250E+6 N/m²
    • Werkzeug > Ändern > Material öffnet den Zugang zu den Material-Bibliotheken, von denen wir die "Fusion 360 Materialbibliothek" benutzen:
      Software CAD - Tutorial - Analyse - Fusion 360 - Basis-Koerper-Material zuweisen.gif
    • "Stahl, geschmiedet" findet man erwartungsgemäß im Metall-Ordner. Per Drag&Drop zieht man das Material mit dem Cursor auf den Körper (z.B. in der Browser-Ansicht).
    • Das einem Körper zugewiesene Material erscheint dann im "Material dieser Konstruktion" zusätzlich zu dem Standardmaterial "Stahl". Über Kontextmenü > Bearbeiten wird der Material-Editor für das gewählte Material geöffnet und man kann die konkreten Material-Parameter überprüfen:
      Software CAD - Tutorial - Analyse - Fusion 360 - Material-Editor.gif
      • Im Beispiel enthält die Fusion-Materialbibliothek den gleichen "Stahl, geschmiedet", wie die Inventor-Material-Bibliothek.
      • Wäre dies nicht der Fall, müsste man die betroffenen Werte anpassen.
    • Für einen Körper (hier "Body1") kann man mittels Kontextmenü > Eigenschaften überprüfen, ob das gewünschte Material wirklich zugewiesen wurde:
      Software CAD - Tutorial - Analyse - Fusion 360 - Body-Eigenschaften.gif


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