Software: CAD - Tutorial - Bauteil - Basiselement

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Basiselement (Rohteil)
Software CAD - Tutorial - Bauteil - basiselement quader.gif
Memo stempel.gif

CAD-Modelle von Bauteilen:

sollten grundsätzlich fertigungsorientiert entwickelt werden. Man muss also zuerst klären, mit welchem Fertigungsverfahren soll das Teil hergestellt werden!
Handelt es sich um ein abtragendes Verfahren, so beginnt man mit dem Rohteil (Grundkörper). Dieses muss in der Größe mindestens den Hauptabmessungen des Bauteils entsprechen.

Bei der Modellierung des Bolzen-Rohteils verinnerlichen wir die folgenden Modell-Begriffe:

  • Bauteile:
    entstehen schrittweise durch die Definition von Elementen.
  • Elemente:
    sind abgegrenzte Einheiten parametrischer Geometrie, aus denen die komplexere Geometrie von Bauteilen zusammengesetzt wird.
  • Basiselement:
    ist das erste Element, das in einem Bauteil erstellt wird. Das Basiselement sollte bei abtragender Fertigung die Ausgangsform des Bauteils darstellen.
  • Skizziertes Element:
    entsteht als Volumen-Element aus einer 2D-Skizze durch Anwendung geometrischer Operationen (z.B. Extrusion, Rotation).
Das durch ein skizziertes Element erstellte Volumen kann mit dem Volumen vorhandener Elemente verbunden oder von diesem subtrahiert werden. Außerdem kann im Ergebnis auch die gemeinsame Schnittmenge entstehen.
  • 2D-Skizzen:
    enthalten nur 2D-Geometrie, welche in der XY-Ebene ihres Skizzen-Koordinatensystems definiert ist. Man unterscheidet Profilskizzen, welche die markante Kontur eines Elements enthalten und Pfadskizzen, welche Zusatzgeometrie enthalten, die zur Erstellung eines Elements benötigt wird (z.B. Sweepingpfad, Drehachse).

Der Bolzens soll im Beispiel aus einem quadratischem Stahlprofil gefertigt werden. Wir benötigen als Basiselement (=Rohteil) einen Quader mit den Abmessungen 40x40x60 mm³. Dieser Quader soll als skizziertes Element entwickelt werden.

Hinweis:

In der MFL werden Quader, Zylinder, Kugel und Torus als sogenannte Grundkörper zur 3D-Modellierung angeboten. Damit werden die erforderlichen Schritte für die Modellierung dieser Elemente effektiviert, indem z.B. die erforderlichen Skizzen bereits vorgegeben sind. Im Sinne des Verstehens der grundlegenden Vorgehensweise bei Modellieren eines skizzierten Elements nutzen wir diese Grundkörper vorerst nicht!

Software CAD - Tutorial - button 2d-skizze erstellen.gif Wir erstellen die Basis-Skizze für das Rohteil auf die XY-Ebene des Bauteil-Koordinatensystems:

Software CAD - Tutorial - Bauteil - Basisskizze definieren.gif
  • Die Ansicht wird danach an der Skizzier-Ebene ausgerichtet und man befindet sich im Skizzen-Modus.
  • In der MFL ist jetzt die Registerkarte Skizze mit den Funktionen für die 2D-Geometrie aktiv.
  • In früheren Versionen des Autodesk Inventors wurden standardmäßig auf der aktiven Skizzier-Ebene Rasterlinien angezeigt. Das ist zumindest für den Anfänger ein sinnvolles Unterscheidungsmerkmal im Vergleich zum Modus der 3D-Modellierung. Wir blenden deshalb die Rasterlinien ein (MFL > Extras > Anwendungsoptionen > Skizze > Anzeige Rasterlinien).
Software CAD - Tutorial - button geometrie projizieren.gif
Memo stempel.gif

Es ist zwar nicht zwingend erforderlich, aber man sollte Bauteile grundsätzlich fest am Ursprung-Koordinatensystem "verankern"! Mittels des Befehls Geometrie projizieren werden die dafür benötigten Achsen bzw. der Mittelpunkt in die Basis-Skizze projiziert. Nur auf projizierte Elemente des Koordinatensystems kann man in der Basis-Skizze Bezug nehmen. Man sollte es sich angewöhnen, immer den Mittelpunkt und die X- und Y-Achse in die Basis-Skizze zu projizieren!

Nach dem Aktivieren von Geometrie projizieren muss man die Ursprungselemente im Modell-Browser anklicken. Es erscheinen dann der Punkt und zwei Strecken als unscheinbare Elemente in der Skizze:

Software CAD - Tutorial - Bauteil - ursprung-elemente projiziert.gif

In diese Basis-Skizze (Skizze1) skizzieren wir ein Quadrat als Software CAD - Tutorial - button zeichnen polygon.gif (zuvor MFL > Skizze aktivieren):

2D-Elemente in Skizzen sind unbestimmt groß, solange ihre Größe nicht durch Bemaßung oder zusätzliche Abhängigkeiten festgelegt wird. Praktisch bedeutet dies, dass man z.B. mit dem Maus-Cursor die Größe durch Ziehen noch beliebig ändern kann (Probieren an den Eckpunkten!).


Markierungsmenü (Tortenmenü)

  • Das Aktivieren der als nächstes auszuführenden Operation über einen Befehlsbutton der MFL stört den Bearbeitungsfluss.
  • Der Trend bei den Bedienoberflächen geht zum möglichst direkten Arbeiten am zu konstruierenden Objekt.
  • Ein Mittel dafür sind die sogenannten Markierungsmenüs (Tortenmenü). Bei diesen "Mini"-Menüs handelt es sich um eine besondere Art von Kontextmenüs. Kontextmenüs erscheinen nach dem Klick mit der rechten Maustaste mit positionsabhängigem Inhalt.
  • Wir erkunden die Funktion der Markierungsmenüs im Folgenden an konkreten Beispielen.

Wir legen die Größe des Polygons von 40 mm durch Software CAD - Tutorial - button bemaszung.gif einer Polygonseite fest (ohne Nutzung der MFL!):

Markierungsmenü > Bemaßung:

  • Achtung: Für Markierungsmenü den Cursor vor Rechtsklick auf Grafik-Hintergrund platzieren - es darf kein Skizzenelement "leuchten", da sich das Markierungsmenü ansonsten auf das angewählte Element bezieht!
  • Aktivieren der Bemaßung mit Linksklick:
    Software CAD - Tutorial - Bauteil - markierungsmenue-bemaszung.gif

Hinweis:

  1. Obige Form von "Rechtsklick" plus anschließendem "Linksklick" nennt man Menümodus.
  2. Flüssiger ist der Markierungsmodus mit gedrückter rechter Maustaste. Den Cursor zieht man dabei sofort zum gewünschten Menüpunkt und lässt dort die rechte Maustaste wieder los → der Touchscreen mit Wischgesten lässt grüßen! (Wir üben den Markierungsmodus nach vorherigem Beenden des Bemaßungsbefehls mittels <ESC>).
Software CAD - Tutorial - Bauteil - basiselement polygon bemaszen.gif

Bemaßung des Polygons:

  • Anklicken einer Polygonseite und ziehen der Bemaßung auf die gewünschte Position.
  • Klick auf die Maßzahl und Eintragen der gewünschten Kantenlänge in das Dialogfeld.
  • Beenden der Bemaßungsfunktion mit <ESC>.

Über die Modellbemaßung kann die aktuelle Größe des Profil-Querschnitts auch später noch beeinflusst werden (nach Doppelklick auf die Maßzahl).

Software CAD - Tutorial - Bauteil - basiselement extrusion quader.gif

Dann können wir das Element erstellen (Rechtsklick > Überlaufmenü als Erweiterung des Tortenmenüs) mittels Extrusion des Quadrat-Profils:

Software CAD - Tutorial - Bauteil - basiselement kontext element erstellen.gif

Dabei wird zur besseren Sichtbarkeit der Element-Erzeugung automatisch in eine Isometrieansicht gewechselt. Falls diese als ungünstig erscheint, kann man am Viewcube die Ausgangsansicht mit der Z-Achse nach oben wählen:

Software CAD - Tutorial - Bauteil - basiselement extrusion quader dialog.gif

Zusätzlich zu den "normalen" Dialogfeldern werden für einige Befehle zusätzlich Mini-Werkzeugkästen eingeblendet. Wenn man nur mit den Miniwerkzeug-Kästen arbeiten möchte, ist es günstig, die Dialogfelder auszublenden ("Zusammenklappen" über Pfeil). Diese Minimierung der Dialogfelder wirkt nur für Befehle, welche Miniwerkzeug-Kästen besitzen.

'Hinweis:'

Für den Anfänger ist es jedoch sinnvoll, das komplette Dialogfeld zu öffnen und zu benutzen, um die verfügbaren Funktionen besser zu überschauen.
Software CAD - Tutorial - navigationsleiste.gif

 

Software CAD - Tutorial - Bauteil - Ansicht Benutzeroberflaeche.gif

Die Benutzeroberfläche stellt verschiedene Werkzeuge bereit, um die Größe und Position der grafischen Darstellung des CAD-Modells zu verändern. Wir erkunden als Einstieg die Funktionen der Navigationsleiste, welche transparent am rechten Rand des Grafikfensters platziert ist:

Falls man die Navigationsleiste aus Versehen schließt, so kann man sie über die MFL-Registerkarte Ansicht unter dem Button Benutzeroberfläche wieder einschalten.

  • Software CAD - Tutorial - button steering-wheel.gif Das Navigationsrad (SteeringWheel) ist das universellste Navigationswerkzeug. Seine Funktion erkunden wir später.
  • Software CAD - Tutorial - button pan.gif Das Pan-Werkzeug verschiebt die Ansicht auf das CAD-Modell in der aktuellen Ansichtsebene. Mit einer 3-Tastenmaus kann man auf dieses Werkzeug verzichten, da das Drücken der mittleren Maustaste bzw. des Laufrades die Pan-Funktion aktiviert.
  • Software CAD - Tutorial - button zoom all.gif Das Zoom-Werkzeug ist über den Pfeil am Zoom-Button umschaltbar auf verschiedene Zoom-Arten:
    Software CAD - Tutorial - button zoom menue.gif
Das Drehen am Laufrad einer Maus führt zu einen schrittweisen Zoomen, welches jedoch die kontinuierliche Zoomfunktion des Zoom-Werkzeuges nicht immer ersetzen kann.
  • Software CAD - Tutorial - button ausrichten nach flaeche.gif Eine ausgewählte ebene Fläche wird parallel zum Bildschirm ausgerichtet oder eine ausgewählte Kante bzw. Linie horizontal auf dem Bildschirm positioniert. Man kann auch eine Ebene des Ursprungkoordinatensystems im Modellbrowser wählen (z.B. für eine Seitenansicht).
  • Software CAD - Tutorial - button drehorbit frei.gif Der Drehorbit bietet je nach Angriffspunkt des Cursors verschiedene Möglichkeiten, die Ansicht zu drehen.
Software CAD - Tutorial - button viewcube.gif

Mit der Version Inventor 2009 wurde der ViewCube als neues Werkzeug für die 3D-Navigation eingeführt:

  • Der "Ansichtswürfel" ergänzt den 3D-Orbit, indem man durch Ziehen am ViewCube eine Drehung der Ansicht ausführen kann. Auf den 3D-Orbit kann man nun meist ganz verzichten.
  • Zusätzlich besteht die Möglichkeit der Wahl aller möglichen Orthogonal- und Iso-Ansichten durch Anklicken der entsprechenden Flächen bzw. Kanten des Würfels (Funktion "Ausrichten nach ...").
  • Außerdem erfolgt durch den ViewCube eine anschauliche visuelle Rückkopplung zur aktuell eingestellten Ansicht.


Achtung:

Die Teilnehmer der Lehrveranstaltung verwenden die Teilnehmer-Nummer xx (01..99) als Bestandteil des Dateinamens:
Bolzen_xx.ipt
Die Datei speichern wir im Ordner "Eigene Dateien". Der Dateiname erscheint dann auch im Modell-Browser.