Software: CAD - Tutorial - Bauteil - Mittellinien: Unterschied zwischen den Versionen

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* Im Beispiel genügt die Auswahl von Bohrungs-, Zylinder- und Drehelementen für die Erzeugung von Mittellinien. Dabei soll Skizziergeometrie aus dem 3D-Modell mit einbezogen werden.  
* Im Beispiel genügt die Auswahl von Bohrungs-, Zylinder- und Drehelementen für die Erzeugung von Mittellinien. Dabei soll Skizziergeometrie aus dem 3D-Modell mit einbezogen werden.  
* Es sind beide Projektionsrichtungen zu berücksichtigen:<div align="center"> [[Bild:Software_CAD_-_Tutorial_-_Bauteil_-_mittellinien_-_dialog_automatische_mittellinien.gif| ]] </div> [[Bild:Software_CAD_-_Tutorial_-_Bauteil_-_mittellinien_-_automatisch_ohne_arbeitsachsen.gif|right]]
* Es sind beide Projektionsrichtungen zu berücksichtigen:<div align="center"> [[Bild:Software_CAD_-_Tutorial_-_Bauteil_-_mittellinien_-_dialog_automatische_mittellinien.gif| ]] </div> [[Bild:Software_CAD_-_Tutorial_-_Bauteil_-_mittellinien_-_automatisch_ohne_arbeitsachsen.gif|right]]
Die "Ausbeute" an automatisch erzeugten Mittellinien ist in allen Ansichten mager. Es erscheinen nur die Mittellinien der "Drehung" für den Bolzenschaft.
Die "Ausbeute" an automatisch erzeugten Mittellinien ist in allen Ansichten mager. Es erscheinen nur die Mittellinien der "Drehung" für den Bolzenschaft. Wir machen die automatische Erzeugung der Mittellinien in allen Ansichten wieder rückgängig (mehrmaliges '''<Strg>+<Z>''').  
 
Wir machen die automatische Erzeugung der Mittellinien in allen Ansichten wieder rückgängig (mehrmaliges '''<Strg>+<Z>''').  


=== Bauteil-Symmetrie ===
=== Bauteil-Symmetrie ===


* Für jedes Bauteil sollte man im 3D-CAD-Modell auf den Koordinaten-Achsen des Ursprungsystems zusätzliche Arbeitsachsen definieren.
Das Basiselement (Rohteil) haben wir ausgehend von der Bauteil-Symmetrie am Ursprungskoordinatensystems des Bauteils fixiert:
* Diese 3 Arbeitsachsen werden dann für die automatische Generierung der Mittellinien für die Bauteil-Symmetrie benutzt.
* Die Koordinaten-Achsen und -Ebenen des Ursprungs liegen möglichst in den Symmetrie-Ebenen des Rohteils.  
 
* Im Ausnahmefall (z.B. fehlende Bauteil-Symmetrie in einzelnen Koordinaten-Richtungen) kann man die zugehörige Ebene des Ursprungskoordinatensystems auch an eine "günstige" Stelle legen (im Beispiel liegt die XY-Ebene wegen fehlender Z-Symmetrie bei Z=0).  
Wir wählen über die Register unterhalb des Grafikfensters erneut das Bauteil zur Bearbeitung:
Die Achsen des Ursprung-Koordinatensystems sind über den Modellbrowser im Zeichnungsblatt verfügbar:
<div align="center"> [[Bild:Software_CAD_-_Tutorial_-_Bauteil_-_mittellinien_-_wechsel_zu_bauteil.gif| ]] </div>
* Für jede Zeichnungsansicht muss man einzeln die erforderlichen Koordinatenachsen '''''Einschließen'''''. Dabei erhält die Koordinatenachse gleichzeitig das Atrribut '''''sichtbar'''''.
Die Arbeitsachsen sollen exakt auf den 3 Achsen des Urspruch-Koordinatensystems liegen:
* Dies wird im Bild am Beispiel der Z_Achse als Symmetrielinie für die Erstansicht demonstriert:<div align="center"> [[Bild:Software_CAD_-_Tutorial_-_Bauteil_-_mittellinien_-_Z-Achse_in_Erstansicht.gif| ]] </div>
* Nach Aktivieren des Befehls [[Bild:Software_CAD_-_Tutorial_-_button_arbeitsachse.gif| ]] wird man intuitiv im Ursprung z.B. die X-Achse wählen. Diese wird zwar in der 3D-Ansicht eingeblendet, solange sie markiert ist, aber man kann daraus keine Arbeitsachse erstellen!
* Für die anderen Ansichten muss man die als Symmetrieachsen einzuschließenden Koordinatenachsen analog behandeln:<div align="center"> [[Bild:Software_CAD_-_Tutorial_-_Bauteil_-_mittellinien_-_alle_symmetrielinien.gif| ]] </div>
* Die gewünschten Arbeitsachsen erhält man im Beispiel nur als Schnittlinien zwischen 2 Koordinaten-Ebenen (z.B. Arbeitsachse X = Schnitt von XY- und YZ-Ebene).
* Wir definieren nach dieser Methode die 3 Arbeitsachsen und benennen Sie im Modellbrowser um in X-, Y- und Z-Achse:
<div align="center"> [[Bild:Software_CAD_-_Tutorial_-_Bauteil_-_mittellinien_-_3_arbeitsachsen_im_bauteil.gif| ]] </div>
'''''Achtung:''''' Nicht vergessen, die automatische Größenänderung für alle Arbeitsachsen zu aktivieren!
* Wir speichern die modifizierte Bauteil-Datei und wechseln wieder in die Zeichnungsdatei.
* Dort veranlassen wir nun die automatische Erzeugung von Mittellinien für alle Ansichten. Dabei beschränken wir uns auf die Arbeitselemente:
<div align="center"> [[Bild:Software_CAD_-_Tutorial_-_Bauteil_-_mittellinien_-_aus_arbeitsachsen.gif| ]] </div>
In den Zeichnungsansichten werden nur Arbeitselemente abgebildet, die in der Bauteildatei die Eigenschaft "sichtbar" besitzen. Die "unsichtbare" Arbeitsebene erscheint nicht in der Zeichnung. Wir besitzen trotzdem noch überflüssige Mittellinien in den Zeichnungsansichten, die wir in den einzelnen Ansichten beseitigen müssen:
* Das geht am übersichtlichsten in der Browser-Darstellung für das Zeichnungsblatt. Wir beginnen mit der ''Ansicht1'' des Bolzens (''Erstansicht'': Hier die ''Vorderansicht'').
* In der Struktur des abgebildeten Bauteils sind alle Arbeitselemente abgebildet, welche man in die Zeichnungsansicht "Einschließen" kann.
* Wir deaktivieren das "Einschließen" für die nicht benötigte X- und Y-Achse. Beide Elemente werden innerhalb der Baumstruktur danach Fett hervorgehoben (was nicht ganz logisch erscheint!):<div align="center"> [[Bild:Software_CAD_-_Tutorial_-_Bauteil_-_mittellinien_-_ansicht1_bereinigen.gif| ]] </div>
* ''Ansicht2'' und ''Ansicht3'' sind der ''Ansicht1'' untergeordnet. Die Zuordnung zwischen der Baumstruktur und den grafischen Ansichtsfenstern erkennt man durch wechselseitige farbige Hervorhebung beim markieren mit dem Cursor.
* Auch in den beiden Parallelprojektionen müssen wir alle Koordinaten-Achsen ausschließen, welche nicht erforderlich sind.<div align="center"> [[Bild:Software_CAD_-_Tutorial_-_Bauteil_-_mittellinien_-_alle_symmetrielinien.gif| ]] </div>


=== Bohr-Achsen und Mittelpunkt-Markierungen ===
=== Bohr-Achsen und Mittelpunkt-Markierungen ===


Zumindest bis zur Version ''Autodesk Inventor 2010'' gibt es bei Bohrungen folgende Besonderheiten zu beachten:
Bei Bohrungen muss man folgende Besonderheiten beachten:
* Für Bohrungen auf unebenen Flächen (z.B. auf dem Zylindermantel) können keine automatischen Mittelpunkt-Markierungen abgerufen werden.
* Die Mittellinien für Bohr-Achsen werden nicht immer automatisch erzeugt. Bei der Längsbohrung stört dies nicht, da die Bohr-Achse durch die Z-Achse gebildet wird.
* Die Mittellinien für Bohr-Achsen werden nicht automatisch erzeugt. Bei der Längsbohrung stört dies nicht, da die Bohr-Achse durch die Z-Achse gebildet wird.
* Für die Querbohrung kann man im Beispiel keine Mittellinien automatisch abrufen. Für Bohrungen durch unebene Flächen (z.B. durch den Zylindermantel) können keine automatischen Mittelpunkt-Markierungen abgerufen werden.
* Für die Querbohrung kann man keine Mittellinien automatisch abrufen.


Das Problem der Bohrungen soll im folgenden möglichst universell mit Hilfe von zusätzlichen Arbeitsachsen gelöst werden. Dazu versehen wir grundsätzlich jede Bohrung mit einer Arbeitsachse entlang der Bohrungsachse (Ausnahme: Bohrungen entlang der Koordinaten-Achsen benötigen keine zusätzliche Längsachse!):
Das Problem der Bohrungen kann im CAD-Modell universell mit Hilfe von zusätzlichen Arbeitsachsen gelöst werden. Dazu versehen wir jede Bohrung mit einer Arbeitsachse entlang der Bohrungsachse (Ausnahme: Bohrungen entlang der Koordinaten-Achsen!). Nach dem Aktivieren des Befehls '''''Arbeitselemente >''''' [[Datei:Software_CAD_-_Tutorial_-_button_arbeitsachse.gif|middle]] kann man intuitiv den Innenmantel der Bohrung wählen:
<div align="center"> [[Bild:Software_CAD_-_Tutorial_-_Bauteil_-_mittellinien_-_querbohrungsachse.gif| ]] </div>
<div align="center"> [[Bild:Software_CAD_-_Tutorial_-_Bauteil_-_mittellinien_-_querbohrungsachse.gif| ]] </div>
'''''Achtung:''''' Nicht vergessen, die automatische Größenänderung für die Achsen zu aktivieren!
Innerhalb der Baumstruktur des Modells im Browser werden die Elemente in der Reihenfolge ihrer Erzeugung angeordnet. Die nachträglich erzeugte Arbeitsachse für die automatische Mittellinien-Erstellung in der Zeichnung steht deshalb am Ende der Modell-Struktur. Allerdings kann man dieses Element manuell mit dem Cursor bis unmittelbar unter das Querbohrung-Element verschieben:
 
* Die Längsachsen von Bohrungen, die wir in Zeichnungsansichten benötigen, erstellen wir zukünftig unmittelbar im Zusammenhang mit einer Bohrung, falls diese Funktion nicht von einer Koordinaten-Achse übernommen wird:<div align="center"> [[Bild:Software_CAD_-_Tutorial_-_Bauteil_-_mittellinien_-_browserstruktur_geordnet.gif| ]] </div>
Innerhalb der Baumstruktur des Modells im Browser werden die Elemente in der Reihenfolge ihrer Erzeugung angeordnet. Die nachträglich erzeugten Arbeitsachsen für die automatische Mittellinien-Erstellung in der Zeichnung stehen deshalb am Ende der Modell-Struktur:
* Für diese Bohrungsachsen muss man über das Kontextmenü die Option "'''Größe autom. ändern'''" aktivieren, damit eine Anpassung an geänderte Bauteilgrößen erfolgen kann.
* Zukünftig werden wir die Koordinaten-Arbeitsachsen in einem neuen Bauteil als ersten Schritt erzeugen.
'''''Wichtig:'''''
* Die Längsachsen von Bohrungen erstellen wir unmittelbar nach einer Bohrung, falls diese Funktion nicht von einer Koordinaten-Achse übernommen wird.
* Die Ansichten in der Zeichnungsdatei sollte man ebenfalls entsprechend ihrer Bedeutung benennen (Vorderansicht, von rechts, von unten).
* Innerhalb der Baumstruktur kann man Elemente mit dem Cursor verschieben, solange dadurch keine Konflikte in den Abhängigkeiten zwischen den Elementen auftreten. Bei der Erzeugung eines Elements kann nur Bezug genommen werden auf Elemente, welche innerhalb der Baumstruktur "oberhalb" stehen!
* Die Reihenfolge der Ansichten in der Baumstruktur des Zeichnungsblattes ist abhängig von der Reihenfolge ihrer Erstellung:<div align="center"> [[Bild:Software_CAD_-_Tutorial_-_Bauteil_-_mittellinien_-_ansichten_umbenannt.gif| ]] </div>
* Wir verschieben im Sinne der Übersichtlichkeit die Arbeitsachsen innerhalb der Baumstruktur an die Stellen, wo wir sie zukünftig immer definieren werden:
<div align="center"> [[Bild:Software_CAD_-_Tutorial_-_Bauteil_-_mittellinien_-_querbohrungsachse_im_browser.gif| ]] </div>
* Bei dieser Gelegenheit versehen wir ebenfalls im Sinne der Übersichtlichkeit alle Elemente mit sinnvollen Namen. Den Typ der Elemente erkennt man weiterhin problemlos anhand der Symbole:
<div align="center"> [[Bild:Software_CAD_-_Tutorial_-_Bauteil_-_mittellinien_-_browserstruktur_geordnet.gif| ]] </div>
 
Da wir einmal beim Umbenennen sind, setzes wir dieses in der Zeichnungsdatei fort:
* Die Ansichten sollte man entsprechend ihrer Bedeutung benennen (Vorderansicht, von rechts, von unten).
* Die Reihenfolge der Ansichten in der Baumstruktur des Zeichnungsblattes ist abhängig von der Reihenfolge ihrer Erstellung.
* Infolge der umbenannten Bauteil-Elemente gestaltet sich auch der Zugriff auf diese Elemente innerhalb der Zeichnungsansichten einfacher: <div align="center"> [[Bild:Software_CAD_-_Tutorial_-_Bauteil_-_mittellinien_-_ansichten_umbenannt.gif| ]] </div>
[[Bild:Software_CAD_-_Tutorial_-_Bauteil_-_mittellinien_-_querbohrungsachse_einschliessen.gif|right]]
[[Bild:Software_CAD_-_Tutorial_-_Bauteil_-_mittellinien_-_querbohrungsachse_einschliessen.gif|right]]
* Es sollte nun ohne Probleme möglich sein, in der Browser-Darstellung über das Kontextmenü die Querbohrungsachse in der ''Vorderansicht'' und der ''Ansicht von rechts'' mit in die Mittellinien-Darstellung einzuschließen.
* Es sollte nun ohne Probleme möglich sein, in der Browser-Darstellung über das Kontextmenü die Querbohrungsachse in der ''Vorderansicht'' und der ''Ansicht von rechts'' mit in die Mittellinien-Darstellung einzuschließen.
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* Die funktionelle Form des Bauteils wird durch die Abhängigkeit zwischen den Elementen definiert. Im Beispiel sollte unabhängig von konkreten Maßen immer die Form unseres Führungsbolzens entstehen.
* Die funktionelle Form des Bauteils wird durch die Abhängigkeit zwischen den Elementen definiert. Im Beispiel sollte unabhängig von konkreten Maßen immer die Form unseres Führungsbolzens entstehen.
* Zu einem gewissen Grad wird jedoch die funktionelle Form auch durch die verwendeten Maße beschrieben. Im Beispiel befindet sich die Querbohrung nur bei Verwendung eines sinnvollen Abstandsmaßes im Bohrungsschaft.
* Zu einem gewissen Grad wird jedoch die funktionelle Form auch durch die verwendeten Maße beschrieben. Im Beispiel befindet sich die Querbohrung nur bei Verwendung eines sinnvollen Abstandsmaßes im Bohrungsschaft.
* Deshalb muss man bei der Änderung von Maßen natürlich die technische Sinnfälligkeit beachten.
* Deshalb muss man bei der Änderung von Maßen natürlich die technische Sinnfälligkeit beachten!


Ob ein CAD-Modell robust auf sinnvolle Maß-Änderungen reagiert, sollte man in jedem Fall überprüfen! Wir wollen in diesem Zusammenhang auch die Auswirkungen auf die automatisch erzeugten Mittellinien in den Zeichnungsansichten untersuchen.
Ob ein CAD-Modell robust auf sinnvolle Maß-Änderungen reagiert, sollte man in jedem Fall überprüfen. Wir wollen in diesem Zusammenhang auch die Auswirkungen auf die automatisch erzeugten Mittellinien in den Zeichnungsansichten untersuchen.


'''1. Rohteil-Abmessungen'''
'''1. Rohteil-Abmessungen'''
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* Die eingeblendete Bemaßung kann man nach Doppelklick auf die Maßzahl ändern (z.B. Höhe=80&nbsp;mm / Breite=60&nbsp;mm).
* Die eingeblendete Bemaßung kann man nach Doppelklick auf die Maßzahl ändern (z.B. Höhe=80&nbsp;mm / Breite=60&nbsp;mm).
* Die Größe des Rohteils ändert sich dadurch noch nicht. Erst die [[Bild:Software_CAD_-_Tutorial_-_button_lokale_aktualisierung.gif| ]] über den Schnellzugriff-Werkzeugkasten übernimmt die Änderungen in die Bauteil-Geometrie.
* Die Größe des Rohteils ändert sich dadurch noch nicht. Erst die [[Bild:Software_CAD_-_Tutorial_-_button_lokale_aktualisierung.gif| ]] über den Schnellzugriff-Werkzeugkasten oberhalb der MFL übernimmt die Änderungen in die Bauteil-Geometrie. Alternativ findet man die Aktualisierung auch über MFL > Verwalten > Aktualisieren.


'''2. Wesentliche Funktionselemente'''
'''2. Wesentliche Funktionselemente'''


Insbesondere in komplexen Bauteilen ist es nicht mögliche, alle möglichen Maßänderungen auszutesten. Man beschränkt sich deshalb auf die Größe und Position wesentlicher Funktionselemente des Bauteils. Dabei vernachlässigt man jedoch die erfahrungsgemäß unkritischen Maßänderungen (z.B. Bohrungsdurchmesser):[[Bild:Software_CAD_-_Tutorial_-_Bauteil_-_mittellinien_-_test_maszaenderung.gif|right]]
Insbesondere in komplexen Bauteilen ist es nicht möglich, alle möglichen Maßänderungen auszutesten. Man beschränkt sich deshalb auf die Größe und Position wesentlicher Funktionselemente des Bauteils. Dabei kann man jedoch die erfahrungsgemäß unkritischen Maßänderungen vernachlässigen (z.B. Bohrungsdurchmesser):
* Winkel der Führungsschrägen (Änderung auf z.B. 60°)
* Winkel der Führungsschrägen (Änderung auf z.B. 60°)
* Schaftdurchmesser und Kopfhöhe (Änderung auf z.B. &empty;40 mm / 35&nbsp;mm)
* Schaftdurchmesser und Kopfhöhe (Änderung auf z.B. &empty;40 mm / 35&nbsp;mm)
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Im Ergebnis dieser Änderungen (nach der Aktualisierung) sollte wieder ein zumindest geometrisch sinnvoller Führungsbolzen mit durchgängigen Bohrungen und durchgängiger Führung entstehen:
Im Ergebnis dieser Änderungen (nach der Aktualisierung) sollte wieder ein zumindest geometrisch sinnvoller Führungsbolzen mit durchgängigen Bohrungen und durchgängiger Führung entstehen:
* Hieran kann man auch überprüfen, ob die automatische Größenänderung für die Arbeitsachsen am Bauteil funktioniert.
* Hieran kann man auch überprüfen, ob die automatische Größenänderung für die Arbeitsachsen am Bauteil funktioniert.
* Wenn wir danach in die Zeichnungsdatei wechseln, so erkennen wir, dass dort die automatische Größenänderung der Arbeitsachsen nicht funktioniert hat (zumindest nicht bis zur ''Invertor Version 2010''):
* Wenn wir danach in die Zeichnungsdatei wechseln, so erkennen wir, dass dort die automatische Größenänderung der Arbeitsachsen nicht funktioniert hat:<div align="center"> [[Bild:Software_CAD_-_Tutorial_-_Bauteil_-_mittellinien_-_nicht_aktualisiert.gif| ]] </div>
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Die bisher gefundene Lösung für dieses Problem ist etwas umständlich:
Die bisher gefundene Lösung für dieses Problem ist etwas umständlich:
* In der Baumstruktur des Zeichnungsblattes muss man in jeder Ansicht für die betroffenen Arbeitsachsen das "Einschließen" deaktivieren.
* In der Baumstruktur des Zeichnungsblattes muss man in jeder Ansicht für die betroffenen Arbeitsachsen das "Einschließen" deaktivieren.
* Man kann das "Einschließen" danach sofort wieder aktivieren. Nur dabei wird die aktuelle Position und Länge der Arbeitsachse in der generierten Mittellinie abgebildet:
* Man kann das "Einschließen" danach sofort wieder aktivieren. Nur dabei wird die aktuelle Position und Länge der Arbeitsachse in der generierten Mittellinie abgebildet (Es wird bei der Querbohrung Probleme geben, wenn man im Bauteil die automatische Größenanpassung für die Arbeitsachse vergessen hat!):<div align="center"> [[Bild:Software_CAD_-_Tutorial_-_Bauteil_-_mittellinien_-_arbeitsachsen_aktualisiert.gif| ]] </div>
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'''''Hilferuf:''''' Hier wird dringend eine einfachere Lösung gesucht! Wer hat eine Idee?
 


'''3. Änderungen rückgängig machen:'''  
'''3. Änderungen rückgängig machen:'''  


Nach dem Test zur Bauteil-Anpassung muss man die Maß-Änderungen rückgängig machen. Das sollte man wörtlich nehmen und keinesfalls die Maße manuell auf den richtigen Wert zurücksetzen!
Nach dem Test zur Bauteil-Anpassung muss man die Maß-Änderungen rückgängig machen. Das sollte man wörtlich nehmen und keinesfalls die Maße manuell auf den richtigen Wert zurücksetzen!<br>Wir betätigen solange den Undo-Button [[Bild:Software_CAD_-_Tutorial_-_button_undo.gif| ]] bzw. '''<Strg+Z>''', bis der ursprüngliche Zustand wieder erreicht ist.
 
Wir betätige solange den Undo-Button [[Bild:Software_CAD_-_Tutorial_-_button_undo.gif| ]] bzw. '''<Strg+Z>''', bis der ursprüngliche Zustand wieder erreicht ist.
 
 
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Aktuelle Version vom 26. Oktober 2021, 10:23 Uhr

Software CAD - Tutorial - Bauteil - mittellinien - fertig.gif
Mittellinien
Memo stempel.gif

Ein wesentlicher Bestandteil der Bemaßung sind die Mittellinien und Mittelpunktmarkierungen. Sie repräsentieren die Symmetrie-Eigenschaften von Bauteil-Elementen bzw. des gesamten Bauteils. Häufig dienen sie gleichzeitig als Maßhilfslinien. Es ist deshalb sinnvoll, die Zeichnungsansichten noch vor der eigentlichen Bemaßung mit Mittellinien (im weitesten Sinne) zu versehen.

Software CAD - Tutorial - Bauteil - mittellinien - kontextmenue mit automittellinien.gif

Ein grundlegender Rationalisierungsaspekt moderner CAD-Systeme besteht darin, dass aus dem 3D-CAD-Modell alle benötigten Repräsentationen des Produktmodells "automatisch" abgeleitet werden können. Die bereitgestellten Automatismen sollte man nutzen, auch wenn es auf den ersten Blick häufig einfacher erscheint, z.B. in einer Zeichnungsansicht manuell die benötigten Maße und Mittellinien zu ergänzen!

Autodesk-Inventor bietet die Möglichkeit, bezogen auf die jeweilige Zeichnungsansicht über das Kontext-Menü Automatische Mittellinienmarkierungen zu generieren:

  • Im Beispiel genügt die Auswahl von Bohrungs-, Zylinder- und Drehelementen für die Erzeugung von Mittellinien. Dabei soll Skizziergeometrie aus dem 3D-Modell mit einbezogen werden.
  • Es sind beide Projektionsrichtungen zu berücksichtigen:
    Software CAD - Tutorial - Bauteil - mittellinien - dialog automatische mittellinien.gif
    Software CAD - Tutorial - Bauteil - mittellinien - automatisch ohne arbeitsachsen.gif

Die "Ausbeute" an automatisch erzeugten Mittellinien ist in allen Ansichten mager. Es erscheinen nur die Mittellinien der "Drehung" für den Bolzenschaft. Wir machen die automatische Erzeugung der Mittellinien in allen Ansichten wieder rückgängig (mehrmaliges <Strg>+<Z>).

Bauteil-Symmetrie

Das Basiselement (Rohteil) haben wir ausgehend von der Bauteil-Symmetrie am Ursprungskoordinatensystems des Bauteils fixiert:

  • Die Koordinaten-Achsen und -Ebenen des Ursprungs liegen möglichst in den Symmetrie-Ebenen des Rohteils.
  • Im Ausnahmefall (z.B. fehlende Bauteil-Symmetrie in einzelnen Koordinaten-Richtungen) kann man die zugehörige Ebene des Ursprungskoordinatensystems auch an eine "günstige" Stelle legen (im Beispiel liegt die XY-Ebene wegen fehlender Z-Symmetrie bei Z=0).

Die Achsen des Ursprung-Koordinatensystems sind über den Modellbrowser im Zeichnungsblatt verfügbar:

  • Für jede Zeichnungsansicht muss man einzeln die erforderlichen Koordinatenachsen Einschließen. Dabei erhält die Koordinatenachse gleichzeitig das Atrribut sichtbar.
  • Dies wird im Bild am Beispiel der Z_Achse als Symmetrielinie für die Erstansicht demonstriert:
    Software CAD - Tutorial - Bauteil - mittellinien - Z-Achse in Erstansicht.gif
  • Für die anderen Ansichten muss man die als Symmetrieachsen einzuschließenden Koordinatenachsen analog behandeln:
    Software CAD - Tutorial - Bauteil - mittellinien - alle symmetrielinien.gif

Bohr-Achsen und Mittelpunkt-Markierungen

Bei Bohrungen muss man folgende Besonderheiten beachten:

  • Die Mittellinien für Bohr-Achsen werden nicht immer automatisch erzeugt. Bei der Längsbohrung stört dies nicht, da die Bohr-Achse durch die Z-Achse gebildet wird.
  • Für die Querbohrung kann man im Beispiel keine Mittellinien automatisch abrufen. Für Bohrungen durch unebene Flächen (z.B. durch den Zylindermantel) können keine automatischen Mittelpunkt-Markierungen abgerufen werden.

Das Problem der Bohrungen kann im CAD-Modell universell mit Hilfe von zusätzlichen Arbeitsachsen gelöst werden. Dazu versehen wir jede Bohrung mit einer Arbeitsachse entlang der Bohrungsachse (Ausnahme: Bohrungen entlang der Koordinaten-Achsen!). Nach dem Aktivieren des Befehls Arbeitselemente > Software CAD - Tutorial - button arbeitsachse.gif kann man intuitiv den Innenmantel der Bohrung wählen:

Software CAD - Tutorial - Bauteil - mittellinien - querbohrungsachse.gif

Innerhalb der Baumstruktur des Modells im Browser werden die Elemente in der Reihenfolge ihrer Erzeugung angeordnet. Die nachträglich erzeugte Arbeitsachse für die automatische Mittellinien-Erstellung in der Zeichnung steht deshalb am Ende der Modell-Struktur. Allerdings kann man dieses Element manuell mit dem Cursor bis unmittelbar unter das Querbohrung-Element verschieben:

  • Die Längsachsen von Bohrungen, die wir in Zeichnungsansichten benötigen, erstellen wir zukünftig unmittelbar im Zusammenhang mit einer Bohrung, falls diese Funktion nicht von einer Koordinaten-Achse übernommen wird:
    Software CAD - Tutorial - Bauteil - mittellinien - browserstruktur geordnet.gif
  • Für diese Bohrungsachsen muss man über das Kontextmenü die Option "Größe autom. ändern" aktivieren, damit eine Anpassung an geänderte Bauteilgrößen erfolgen kann.

Wichtig:

  • Die Ansichten in der Zeichnungsdatei sollte man ebenfalls entsprechend ihrer Bedeutung benennen (Vorderansicht, von rechts, von unten).
  • Die Reihenfolge der Ansichten in der Baumstruktur des Zeichnungsblattes ist abhängig von der Reihenfolge ihrer Erstellung:
    Software CAD - Tutorial - Bauteil - mittellinien - ansichten umbenannt.gif
Software CAD - Tutorial - Bauteil - mittellinien - querbohrungsachse einschliessen.gif
  • Es sollte nun ohne Probleme möglich sein, in der Browser-Darstellung über das Kontextmenü die Querbohrungsachse in der Vorderansicht und der Ansicht von rechts mit in die Mittellinien-Darstellung einzuschließen.
  • Damit haben wir alle erforderlichen Mittellinien in der Bauteil-Zeichnung platziert:
    Software CAD - Tutorial - Bauteil - mittellinien - fertig.gif

Modifizierte Bauteil-Abmessungen

Ein wesentliches Gütekriterium eines CAD-Modells ist die Möglichkeit, die einzelnen Maße im sinnvollem Rahmen problemlos ändern zu können:

  • Die funktionelle Form des Bauteils wird durch die Abhängigkeit zwischen den Elementen definiert. Im Beispiel sollte unabhängig von konkreten Maßen immer die Form unseres Führungsbolzens entstehen.
  • Zu einem gewissen Grad wird jedoch die funktionelle Form auch durch die verwendeten Maße beschrieben. Im Beispiel befindet sich die Querbohrung nur bei Verwendung eines sinnvollen Abstandsmaßes im Bohrungsschaft.
  • Deshalb muss man bei der Änderung von Maßen natürlich die technische Sinnfälligkeit beachten!

Ob ein CAD-Modell robust auf sinnvolle Maß-Änderungen reagiert, sollte man in jedem Fall überprüfen. Wir wollen in diesem Zusammenhang auch die Auswirkungen auf die automatisch erzeugten Mittellinien in den Zeichnungsansichten untersuchen.

1. Rohteil-Abmessungen

Die Abmessungen des Rohteils sollte man in jedem Fall verändern, meist ist ein Vergrößern am günstigsten. Über das Kontext-Menü kann man für jedes Element die Bemaßung anzeigen lassen:

Software CAD - Tutorial - Bauteil - mittellinien - bemaszung anzeigen rohteil.gif
  • Die eingeblendete Bemaßung kann man nach Doppelklick auf die Maßzahl ändern (z.B. Höhe=80 mm / Breite=60 mm).
  • Die Größe des Rohteils ändert sich dadurch noch nicht. Erst die Software CAD - Tutorial - button lokale aktualisierung.gif über den Schnellzugriff-Werkzeugkasten oberhalb der MFL übernimmt die Änderungen in die Bauteil-Geometrie. Alternativ findet man die Aktualisierung auch über MFL > Verwalten > Aktualisieren.

2. Wesentliche Funktionselemente

Insbesondere in komplexen Bauteilen ist es nicht möglich, alle möglichen Maßänderungen auszutesten. Man beschränkt sich deshalb auf die Größe und Position wesentlicher Funktionselemente des Bauteils. Dabei kann man jedoch die erfahrungsgemäß unkritischen Maßänderungen vernachlässigen (z.B. Bohrungsdurchmesser):

  • Winkel der Führungsschrägen (Änderung auf z.B. 60°)
  • Schaftdurchmesser und Kopfhöhe (Änderung auf z.B. ∅40 mm / 35 mm)
  • Abstand der Querbohrung (Änderung auf z.B. 15 mm)

Im Ergebnis dieser Änderungen (nach der Aktualisierung) sollte wieder ein zumindest geometrisch sinnvoller Führungsbolzen mit durchgängigen Bohrungen und durchgängiger Führung entstehen:

  • Hieran kann man auch überprüfen, ob die automatische Größenänderung für die Arbeitsachsen am Bauteil funktioniert.
  • Wenn wir danach in die Zeichnungsdatei wechseln, so erkennen wir, dass dort die automatische Größenänderung der Arbeitsachsen nicht funktioniert hat:
    Software CAD - Tutorial - Bauteil - mittellinien - nicht aktualisiert.gif

Die bisher gefundene Lösung für dieses Problem ist etwas umständlich:

  • In der Baumstruktur des Zeichnungsblattes muss man in jeder Ansicht für die betroffenen Arbeitsachsen das "Einschließen" deaktivieren.
  • Man kann das "Einschließen" danach sofort wieder aktivieren. Nur dabei wird die aktuelle Position und Länge der Arbeitsachse in der generierten Mittellinie abgebildet (Es wird bei der Querbohrung Probleme geben, wenn man im Bauteil die automatische Größenanpassung für die Arbeitsachse vergessen hat!):
    Software CAD - Tutorial - Bauteil - mittellinien - arbeitsachsen aktualisiert.gif

3. Änderungen rückgängig machen:

Nach dem Test zur Bauteil-Anpassung muss man die Maß-Änderungen rückgängig machen. Das sollte man wörtlich nehmen und keinesfalls die Maße manuell auf den richtigen Wert zurücksetzen!
Wir betätigen solange den Undo-Button Software CAD - Tutorial - button undo.gif bzw. <Strg+Z>, bis der ursprüngliche Zustand wieder erreicht ist.