Software: FEM - Tutorial - 3D-Mechanik - MP - Netz-Entfaltung: Unterschied zwischen den Versionen

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* Das Modell ist geeignet zur Analyse beliebiger Lasten und Abhängigkeiten (was man aber häufig gar nicht benötigt).
* Das Modell ist geeignet zur Analyse beliebiger Lasten und Abhängigkeiten (was man aber häufig gar nicht benötigt).
Diese Vorteile erkauft man mit teilweise schwerwiegenden Nachteilen:
Diese Vorteile erkauft man mit teilweise schwerwiegenden Nachteilen:
* Ein zu feine Vernetzung führt sehr schnell zu einem zu großem Modell, welches praktisch nicht mehr berechnet werden kann.
* Eine zu feine Vernetzung führt sehr schnell zu einem zu großem Modell, welches praktisch nicht mehr berechnet werden kann.
* Fehlerfreie Netze erhält man mit dem Free Mesher bei lokalen Netzverfeinerungen praktisch nur bei Verwendung ineffezienter Tetraeder-Elemente.
* Fehlerfreie Netze erhält man mit dem ''Free Mesher'' bei lokalen Netzverfeinerungen praktisch nur bei Verwendung ineffezienter Tetraeder-Elemente.
* Es ist schwierig bis praktisch unmöglich, deckungsgleiche Netze an Kontaktflächen zwischen Bauteilen zu erzeugen. Dies führt zu Problemen bei der Kontakt-Simulation.
* Es ist schwierig bis praktisch unmöglich, deckungsgleiche Netze an Kontaktflächen zwischen Bauteilen zu erzeugen. Dies führt zu Problemen bei der Kontakt-Simulation.


Im ersten Übungskomplex benutzten wir zur Erzeugung hochwertiger FE-Netze die strukturierte Vernetzung (''Mapped Mesher''). In der aktuellen Übung soll ein weiteres Verfahren zur Generierung regelmäßiger Netze angewandt werden, welches schrittweise eine Erhöhung der Netz-Dimensionalität gestattet:
Im ersten Übungskomplex benutzten wir zur Erzeugung hochwertiger FE-Netze die strukturierte Vernetzung (''Mapped Mesher''). Dabei spannten wir Flächen-Netze zwischen Konstruktionsobjekten auf.
 
In der aktuellen Übung sollen weitere Funktionen der strukturierten Vernetzung sowie des Zeichnens zur Generierung regelmäßiger Netze im Sinne einer "Netzentfaltung" angewandt werden. Diese Netzentfaltung ermöglicht eine schrittweise Erhöhung der Netz-Dimensionalität (1D → 2D → 3D):
* Damit könnte man z.B. zuerst vereinfachte 2D-Berechnungen durchführen.
* Damit könnte man z.B. zuerst vereinfachte 2D-Berechnungen durchführen.
* Durch Anwendung der Operation ''Extrude'' erzeugt man dann für genauere Simulationen aus dem 2D-Netz mit geringem Aufwand die Vernetzung in der 3. Dimension.
* Nach "Entfaltung" des 2D-Netzes in der 3. Dimension gelangt man dann relativ einfach zu genaueren räumlichen Simulationen.
 
[[Datei:Software_FEM_-_Tutorial_-_3D-Mechanik_-_MP_-_Netz-Entfaltung_Teilung.gif|right]]
In unserem Beispiel nutzen wir diese Vernetzungstechnologie der '''''Netzentfaltung''''', um damit das gewünschte 3D-Netz eines Puffer-Achtels zu erzeugen. Die Vorgehensweise entspricht praktisch einem Wachstumsprozess aus einer 1D-Keimzelle ('''Folgendes noch nicht ausführen!'''):
In unserem Beispiel nutzen wir diese Vernetzungstechnologie der '''''Netzentfaltung''''', um damit das gewünschte 3D-Netz eines Puffer-Achtels zu erzeugen. Die Vorgehensweise entspricht praktisch einem Wachstumsprozess aus einer 1D-Keimzelle ('''Folgendes noch nicht ausführen!'''):
# Wir definieren eine radiale Kante als Linie und vernetzen diese mit Stab-Elementen ('''1d''').  
# Definieren einer radialen Kante als Linie und Teilung diese Linie in die gewünschte Anzahl von Elementen ('''1d''').  
# Wir führen die Operation "Revolve" aus, wobei wir die Stab-Elemente durch Flächen-Elemente ersetzen. Das bewirkt ein "Auffächern" des Netzes in der Ebene ('''2d''').  
# Drehungsoperation, welche ein "Auffächern" des Netzes mit einer gewünschten Anzahl von Segmenten in der Ebene bewirkt ('''2d''').  
# Wir führen die Operation "Extrude" aus, wobei wir die Flächen-Elemente durch Solid-Elemente ersetzen. Damit ist das gewünschte Volumen gefüllt ('''3d''').
# Extrusionsoperation aus, durch die aus dem Flächen-Netz ein Volumen-Netz mit der gewünschten Anzahl von Elementschichten entsteht ('''3d''').
Die Methode der Netz-Entfaltung führt bei 3D-Modellen zu ähnlich guten Vernetzungsergebnissen, wie die strukturierte Vernetzung bei Flächen-Netzen.  


Die Teilung des Netzes plant man ausgehend von den kritischen Kanten des Bauteils, z.B. für die 1/8 Gummihülse:
* 1/4 Kante des Loches mit Teilung 20 (Elementgröße ca. 0,16 mm)
* radiale Teilung in 20 Elementschalen(Elementgröße ca. 0,4 mm)
* Höhen-Teilung in 20 Elementschichten (Elementgröße ca. 0,5 mm)
Damit ergibt sich die Netzgröße zu 20³=8000 Quader-Elementen bzw. 21³=9261 Knoten (ohne Mittenknoten!). Dieses Netz ist dann also wesentlich kleiner als das vorherige freie Netz der Gummihülse mit ca. 150 000 Knoten).


Das ein Achtel des Gummi-Puffers als Modell ausreichen kann, ergibt sich aus Überlegungen zu den Symmetriebedingungen. Ob es möglich ist, nur mit einen Teil des zu untersuchenden Objektes das Gesamt-Verhalten mittels Finite-Elemente-Modell zu simulieren, ist abhängig von:
Das ein Achtel des Gummi-Puffers als Modell ausreichen kann, ergibt sich aus Überlegungen zu den Symmetriebedingungen. Ob es möglich ist, nur mit einen Teil des zu untersuchenden Objektes das Gesamt-Verhalten mittels Finite-Elemente-Modell zu simulieren, ist abhängig von:

Version vom 15. März 2013, 15:38 Uhr

Software FEM - Tutorial - 3D-Mechanik - netz entfaltung.gif
Prinzip der Netz-Entfaltung


Unsere Erfahrungen mit dem CAD-basierten FEM-Modell des Gummipuffers kann man verallgemeinern. Aus der Generierung eines vollständigen Solid-Modells unter Verwendung des Free Meshers resultieren nur wenige Vorteile:

  • Man kann ausgehend von der CAD-Geometrie relativ einfach eine angepasste Vernetzung durchführen (z.B. Verfeinerungen an Kanten).
  • Das Modell ist geeignet zur Analyse beliebiger Lasten und Abhängigkeiten (was man aber häufig gar nicht benötigt).

Diese Vorteile erkauft man mit teilweise schwerwiegenden Nachteilen:

  • Eine zu feine Vernetzung führt sehr schnell zu einem zu großem Modell, welches praktisch nicht mehr berechnet werden kann.
  • Fehlerfreie Netze erhält man mit dem Free Mesher bei lokalen Netzverfeinerungen praktisch nur bei Verwendung ineffezienter Tetraeder-Elemente.
  • Es ist schwierig bis praktisch unmöglich, deckungsgleiche Netze an Kontaktflächen zwischen Bauteilen zu erzeugen. Dies führt zu Problemen bei der Kontakt-Simulation.

Im ersten Übungskomplex benutzten wir zur Erzeugung hochwertiger FE-Netze die strukturierte Vernetzung (Mapped Mesher). Dabei spannten wir Flächen-Netze zwischen Konstruktionsobjekten auf.

In der aktuellen Übung sollen weitere Funktionen der strukturierten Vernetzung sowie des Zeichnens zur Generierung regelmäßiger Netze im Sinne einer "Netzentfaltung" angewandt werden. Diese Netzentfaltung ermöglicht eine schrittweise Erhöhung der Netz-Dimensionalität (1D → 2D → 3D):

  • Damit könnte man z.B. zuerst vereinfachte 2D-Berechnungen durchführen.
  • Nach "Entfaltung" des 2D-Netzes in der 3. Dimension gelangt man dann relativ einfach zu genaueren räumlichen Simulationen.
Software FEM - Tutorial - 3D-Mechanik - MP - Netz-Entfaltung Teilung.gif

In unserem Beispiel nutzen wir diese Vernetzungstechnologie der Netzentfaltung, um damit das gewünschte 3D-Netz eines Puffer-Achtels zu erzeugen. Die Vorgehensweise entspricht praktisch einem Wachstumsprozess aus einer 1D-Keimzelle (Folgendes noch nicht ausführen!):

  1. Definieren einer radialen Kante als Linie und Teilung diese Linie in die gewünschte Anzahl von Elementen (1d).
  2. Drehungsoperation, welche ein "Auffächern" des Netzes mit einer gewünschten Anzahl von Segmenten in der Ebene bewirkt (2d).
  3. Extrusionsoperation aus, durch die aus dem Flächen-Netz ein Volumen-Netz mit der gewünschten Anzahl von Elementschichten entsteht (3d).

Die Teilung des Netzes plant man ausgehend von den kritischen Kanten des Bauteils, z.B. für die 1/8 Gummihülse:

  • 1/4 Kante des Loches mit Teilung 20 (Elementgröße ca. 0,16 mm)
  • radiale Teilung in 20 Elementschalen(Elementgröße ca. 0,4 mm)
  • Höhen-Teilung in 20 Elementschichten (Elementgröße ca. 0,5 mm)

Damit ergibt sich die Netzgröße zu 20³=8000 Quader-Elementen bzw. 21³=9261 Knoten (ohne Mittenknoten!). Dieses Netz ist dann also wesentlich kleiner als das vorherige freie Netz der Gummihülse mit ca. 150 000 Knoten).

Das ein Achtel des Gummi-Puffers als Modell ausreichen kann, ergibt sich aus Überlegungen zu den Symmetriebedingungen. Ob es möglich ist, nur mit einen Teil des zu untersuchenden Objektes das Gesamt-Verhalten mittels Finite-Elemente-Modell zu simulieren, ist abhängig von:

  1. Geometrie des Untersuchungsobjekts (einschließlich Verteilung der Materialien)
  2. Art der Zwangsbedingungen ("Einspannung")
  3. Form der Last (Kraft-Angriffstellen und -Richtung)
  4. Isotropie des Materials

In unserem Fall sprechen alle 4 Kriterien für die Möglichkeit, nur einen Teil des Gummipuffers zu modellieren (Zylinder, keine asymmetrische Einspannung, Material isotrop), solange die Lastkraft den Puffer nicht asymmetrisch verformt:

  • Eigentlich würde ein unendlich schmales "Tortenstück" des quer halbierten Puffers ausreichen.
  • Da wir jedoch die Netz-Entfaltung für ein Solid-Modell erkunden wollen, müssen wir uns überlegen, welche Möglichkeiten existieren, über randbedingungen die Symmetrie-Eigenschaften an den Rändern des berechneten Modell-Teils zu beschreiben.
  • Bei den vorhanden Möglichkeiten der Einschränkung von Freiheitsgraden ist das oben abgebildete Achtel des gesamten Puffers wahrscheinlich die günstigste Variante.


Neues FEM-Modell "Entfaltung_xx.fem":

  • Die bisher genutzte Modell-Datei besitzt inzwischen einschließlich des zugehörigen Daten-Ordners eine etwas unhandliche Größe im Gigabyte-Bereich.
  • Deshalb beginnen wir mit einer neuen Modell-Datei (xx=Teilnehmer 00...99). Diese speichern wir in den gleichen Ordner, wie "Gummipuffer_xx.fem".